Die HIV-Infektion berührt viele Bereiche des Lebens und wirft in der Regel viele drängende Fragen auf, die möglichst schnell einer Klärung bedürfen. Wir laden Sie daher ein, uns möglichst schnell zu kontaktieren. Wir versprechen Ihnen, dass wir sehr unkompliziert und schnell einen Termin bei einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der Aids-Beratungsstelle vergeben.
Bei uns können Sie alle Themen ansprechen, die Ihnen wichtig sind, und wir werden uns bemühen, mit Ihnen zusammen nach Lösungen zu suchen, die Ihnen und Ihren Bedürfnissen gerecht werden. Wir haben natürlich auch bei Bedarf ein Netzwerk von weiteren Fachleuten und Fachstellen zur Verfügung, wenn weitere Fachgebiete zugezogen werden sollten.
Individuelle Einzelberatung
Natürlich können Sie mit einem der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aids-Beratungsstelle zahlreiche Fragen klären, insbesondere bei Themen wie:
Welche medizinischen Möglichkeiten habe ich?
Wie geht es mit meiner Gesundheit weiter?
Wie sage ich es dem Partner, der Partnerin? Wie geht es mit meiner Sexualität weiter?
Kann ich mir noch meinen Kinderwunsch erfüllen?
Wem muss ich von der HIV-Infektion erzählen?
Welche Rolle spielt HIV am Arbeitsplatz und wie sichere ich mich sozialrechtliche ab?
In welcher rechtlichen Situation lebe ich als HIV-Positive/r?
Wo finde ich Kontakt zu anderen HIV-Positiven?
Ich habe finanzielle Probleme, wo finde ich Hilfe?
Wie kann ich HIV in mein Leben integrieren und eine neue, HIV-positive Zukunftsperspektive aufbauen?
Fragen dieser Art stellen natürlich nur einen Querschnitt von Theman dar, mit denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aids-Beratungsstelle beschäftigen.
Dieses Angebot gilt langfristig. Das heißt wir stehen nicht nur für kurze Zeit zur Verfügung, sondern begleiten Sie auf Wunsch und bei Bedarf langfristig durch das Leben. Manche HIV-Positive haben uns in der Vergangenheit immer wieder als Fachstelle genutzt, die man von Zeit zu Zeit um Rat aufsuchen kann, Andere nutzen uns für regelmäßige Gespräche, um besser mit den Veränderungen klar zu kommen, die HIV in ihr Leben gebracht hat. Manche kommen, weil Sie konkrete Hilfe brauchen beim Ausfüllen eines Antrags und Andere nutzen die Aids-Beratungsstelle als Kontaktbörse, wo sie Kontakt zu anderen HIV-Infizierten knüpfen können.
Unser Angebot ertreckt sich selbstverständlich auch auf alle Angehörigen und das nahe soziale Umfeld. Es gilt überregional, also nicht nur für Regensburg, sondern die ganze Oberpfalz – wir besuchen Sie bei Bedarf auch gerne zu Hause. Unser Angebot gilt selbstverständlich für Menschen aller Nationalitäten – Englisch sprechen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bei Bedarf ziehen wir Dolmetscher zu, um uns mit Ihnen verständigen zu können.
Schauen Sie einfach mal unverbindlich vorbei oder rufen Sie uns an, damit wir einen Termin in der Beratungsstelle, auf Wunsch auch bei Ihnen zu Hause vereinbaren können!
Gruppenangebote für HIV-Positive und ihre Angehörigen
Manche HIV-Positive können aus unterschiedlichen Gründen nicht auf ein intaktes soziales Umfeld bauen, z.B. weil sie keinen guten Kontakt zu ihrer Familie haben, weil sie als Migrant oder Migrantin nach Deutschland gekommen sind und erst gar kein soziales Umfeld haben oder schlicht, weil sie ihr Umfeld nicht über die Tatsache ihres Positivseins in Kenntnis gesetzt haben.
Darüber hinaus besteht gerade in einer ländlichen Region wie der Oberpfalz, in der das Positivsein oft unter großem Geheimhaltungsdruck steht, das Problem, dass viele HIV-Positive keinen Kontakt zu anderen Positiven haben, mit denen sie sich über ihre Situation austauschen können.
Daher zielt ein Teil der Bemühungen der Aids-Beratungsstelle darauf ab, einen Schutzraum anzubieten, in dem das Positivsein nicht versteckt werden muss und in dem die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen gegeben ist. Wir sind der Überzeugung, dass das Erlebnis, Teil einer Gruppe zu sein, für die Entwicklung eines positiven Selbstbewusstseins sehr hilfreich ist und dieses positive Selbstbewusstsein ist wiederum nötig, die eigenen Belange als positiver Mensch mit dem nötigen Nachdruck zu vertreten.
Die Gruppen sind halboffen konzipiert, das heißt, dass alle HIV-Positiven kommen können – allerdings nur auf Einladung und gegen Anmeldung. Damit entsprechen wir dem großen Bedürfnis nach Anonymität unserer Gruppenteilnehmer. Wer also Interesse an einem der im Folgenden geschilderten Gruppenangebote hat, kann sich bei uns melden, um zukünftig die Einladungen zu erhalten. Mit Ausnahme der Gesprächsgruppe, die ausschließlich HIV-Positiven vorbehalten ist, können HIV-Positive nach Absprache und auch Personen aus ihrem nahen sozialen Umfeld mitbringen (Partner/in, Geschwister, bester Freund/beste Freundin usw.)
Brunch für HIV-Positive und ihre Angehörigen (ca. einmal/Monat)
Der Brunch ist unser Gruppenangebot mit der längsten Laufzeit. Seit Mitte der 90er-Jahre bieten wir die Möglichkeit, sich bei lockerer Atmosphäre zu treffen, sich auszutauschen und sich kennen zu lernen. Die Beratungsstelle bereitet Kaffee, Tee, Getränke und ein kleines Büffet vor, so dass alle Voraussetzungen für ein paar schöne Stunden geschaffen sind. Es gibt kein Thema, jeder spricht mit wem er/sie will und über was er/sie will. Im Laufe der Zeit sind im Brunch schon viele Freundschaften entstanden. Wer also Interesse hat, bitte melden!
Medizinische Vorträge für deutschsprachige HIV-Positive und ihre Angehörigen (ca. ein Vortrag pro Quartal)
Die medizinischen Informationsveranstaltungen liegen in der Hand von Dr. Franz Audebert vom Praxiszentrum Alte Mälzerei, der als HIV-Schwerpunktarzt tätig ist und bei HIV-Positiven großes Ansehen genießt. Wir legen Wert darauf, dass in diesen Veranstaltungen die doch oft komplexen Sachverhalte für medizinische Laien verständlich dargestellt werden. Die Rückmeldungen haben uns immer wieder gezeigt, dass dies in der Vergangenheit gut gelungen ist, so dass diese Infoabende hohe Anerkennung finden.
Zentrale Themen dieser Infoabende sind der Krankheitsverlauf, die medizinische Möglichkeiten der Behandlung, sowie der Umgang mit den Nebenwirkungen, Sonderthemen, wie Kinderwunsch, Depression und Impfungen, aber auch so wichtige Themen wie Infektionsrisiken und Infektionsschutz. Außerdem wird immer wieder von den großen Kongressen und Tagungen aus Deutschland, aber auch Amerika berichtet. Natürlich ist für Fragen und Diskussionen immer reichlich Zeit vorhanden.
Medizinische Vorträge für fremdsprachige HIV-Positive und ihre Angehörigen (ca. ein Vortrag pro Quartal)
Diese Veranstaltungen unterscheiden sich von den eben geschilderten Veranstaltungen lediglich dadurch, dass sie in der Regel zweisprachig angeboten werden (deutsch und englisch) und zusätzlich bei Bedarf Dolmetscher zur Verfügung stehen, um in jede andere benötigte Sprache zu übersetzen (Beispiele: thailändisch, amahrisch, russisch usw.).
Sozialrechliche Vorträge für HIV-Positive und ihre Angehörigen (bei Bedarf)
Die Sozialpolitik in Deutschland ist immer wieder Veränderungen unterworfen. Was meist als Reform angekündigt wird, ist doch in der Regel als Kürzung, Einschränkung oder gar Streichung von Leistungen und Rechten zu verstehen. Bei Bedarf werden Themen aus dem Sozialrecht aufgegriffen und von externen Referenten oder einer Mitarbeiterin / einem Mitarbeiter der Aids-Beratungsstelle verständlich dargestellt.