Von der 21. Internationalen Aidstanzgala unterstützte Projekte

 

 

 

Elonwabeni

(Xhosa: Ort des Glücklichseins)

Der Arbeitskreis der KinderAIDShilfe Südafrika wurde im Oktober 2001 von der Südafrikanerin Denise Landes und deren Mann Rolf in Regensburg ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, Kinder, Mütter, Frauen und Familien, die von HIV/AIDS betroffen sind, zu unterstützen, sie über einen längeren Zeitraum hinweg zu begleiten und zu fördern.

Elonwabeni (in der Sprache Xhosa: Ort des Glücklichseins) heißt das Kinderzentrum, das die KinderAidshilfe dank der vielen Spenden und der Unterstützung aus Deutschland im November 2006 in Kapstadt, Südafrika, eröffnet hat. Kinder aus von Aids betroffenen Familien finden hier Zuflucht und auch vorübergehend ein Zuhause.

Elonwabeni liegt in Mitchells Plain, einem Stadtteil 20 Kilometer von Kapstadts Zentrum entfernt. Bereits ein halbes Jahr nach der Eröffnung von Elonwabeni war die Kapazität des Hauses mit der Unterbringung von sechs Kindern erschöpft. Die steten Anfragen des Sozialamtes weitere Kinder aufzunehmen, veranlasste die KinderAidshilfe, das zum Verkauf angebotene Nachbarhaus zu erwerben. Die Gewährung eines zinslosen Darlehens ermöglichte den Kauf des zweiten Hauses im Februar 2008. Um einer Änderung des Heimunterbringungs- und Betreuungsgesetzes der südafrikanischen Regierung gerecht zu werden, war es erforderlich ein drittes und schließlich 2013 ein viertes Haus zu erwerben. Die Betreuungsstruktur sieht vor, dass je 6 Kinder in einem Haus mit einer Hausmutter zusammenleben.

Die Kinder sollen in Elonwabeni eine warme und herzliche Atmosphäre erfahren, einen Ort der Geborgenheit, Zeit und Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Traumata zu verarbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen es als ihre Aufgabe, eine liebevolle und umsorgende Atmosphäre zu schaffen. Für jedes einzelne Kind gelten eigene Regeln des Umgangs und der Zuwendung, die aufgrund der speziellen Bedürfnisse des Kindes aufgestellt werden. Das Mitarbeiterteam wird laufend in Fragen von HIV/AIDS, Kinderpflege, Ernährung und Entwicklung von Kindern geschult.   

Neben einem Zuhause bietet das Kinderzentrum auch medizinische Versorgung und für die Bildung der Kinder sorgen zwei Lehrkräfte, denn Bildung ist der einzige Ausweg aus der Armut. Die Aidstanzgala macht es zusammen mit vielen anderen Spender*innen möglich, die Arbeit in Südafrika konstant weiterzuführen.

 

 

Der Notfallhilfe-Fonds

der Aids-Beratungsstelle Oberpfalz des BRK.

 

Die weltpolitische Lage ist weiterhin geprägt vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, aber auch von vielen weiteren Krisen und Auseinandersetzungen, denen allen eines gemeinsam ist: die Menschen in vielen Ländern dieser Welt sehen keine Existenzgrundlage mehr für ihr Leben im Heimatland. Daraus resultieren die gewaltigen Flucht- und Migrationsbewegungen, die wir seit geraumer Zeit sehen und wir erleben, dass Menschen aus eben diesen Ländern Schutz und Hilfe in Deutschland und natürlich auch in Regensburg und der gesamten Region suchen.

Die Mitarbeiter*innen der Aids-Beratungsstelle haben einen ganz eigenen Blick auf diese Lage, weil jede Zuwanderung immer auch Zuwanderung von Menschen mit HIV bedeutet. Es ist ein Schock, wenn kurz nach der Ankunft im Aufnahmelager der HIV-Test positiv ausgeht und das Gefühl, in Sicherheit angekommen zu sein, erneut von Todesangst verdrängt wird. Die Aids-Beratungsstelle hilft in dieser Situation schnell und ohne großen Terminvorlauf. Wir beraten, wir ermutigen, wir organisieren schnelle medizinische Hilfe und wir versuchen eine Perspektive zu geben, dass ein Leben mit HIV dauerhaft möglich ist.

In dieser Situation sind kleine materielle Hilfeleistungen oft von unschätzbarem Wert, weil sie zeigen, dass Hilfsbereitschaft vorhanden ist und die betroffenen Menschen nicht alleine gelassen werden.

Die Arbeit mit Geflüchteten bedeutet immer Arbeit mit Menschen in persönlicher Not, aber eben auch in wirtschaftlicher Not. Dies gilt nicht nur, aber auch für die Gruppe der Menschen mit HIV aus der Ukraine, die vor dem russischen Angriffskrieg nach Deutschland geflohen sind. Diese Menschen mussten alles hinter sich lassen, stehen buchstäblich vor dem Nichts und haben selbstverständlich großen materiellen Hilfebedarf.

Wir sehen auch bei Menschen mit HIV, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, materielle Not, nur der Anteil der Menschen mit HIV aus Deutschland, die in großer Not leben, ist im Vergleich zu den Migrant*innen mit HIV weit geringer. Aber auch die Situation für Deutsche in Deutschland hat sich deutlich verschlechtert. Wer hierzulande schon vor den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in einer wirtschaftlich vulnerablen Situation ohne jegliche finanziellen Reserven lebte, ist nun durch Preissteigerungen oder Nachzahlungen für Strom oder Gas schnell überfordert.

Die Aids-Beratungsstelle hilft unbürokratisch in Notlagen, übernimmt Medikamentenzuzahlungen und Fahrtkosten zur medizinischen Versorgung oder gibt im Einzelfall ein paar Euro für den Lebensmitteleinkauf, wenn am Ende des Monats der Kühlschrank leer ist. Notfallhilfen werden selbstverständlich nie als Dauerhilfen vergeben und nur bei tatsächlich vorliegender Bedürftigkeit.

Diese Hilfen werden aus dem Notfallhilfefonds der Aids-Beratungsstelle und damit aus dem Erlös der Internationalen Aidstanzgala 2024 finanziert.