In Anwesenheit von Professor Samuel, der selbst der christlichen Minderheit in Indien angehört, wird die Gruppe Querbeet in der Dreifaltigkeitskirche in Regensburg Steinweg am Sonntag, den 24.11.2013 ab 18.00 Uhr ein Benefizkonzert für das Projekt C.A.R.E. veranstalten, das vor über 5 Jahren von Professor Samuel gegründet wurde und seither von ihm geleitet erfolgreiche Aids-Arbeit in Tamil Nadu, Südindien leistet. Herr Samuel wird selbstverständlich in einer Konzertpause kurz von der Arbeit seines Projekts berichten. Da sein Projekt sich ausschließlich über Spenden – die meisten davon aus Regensburg – finanziert, hofft er (und wir mit ihm) auf zahlreiche Besucher, die für seine Arbeit spenden.
Querbeet ist eine Gruppe aus Pettendorf, die seit Jahren sehr erfolgreich Konzerte gibt und dafür sehr gute Kritiken erhält. Die meisten Konzerte finden in Kirchen statt, da die Gruppe sehr im Glauben verwurzelt ist. Und aus diesem Glauben heraus stellt Querbeet seine Musik immer wieder in den Dienst einer guten Sache und veranstaltet ein Benefizkonzert.
Am Sonntag, den 24.11.2013 ab 18.00 Uhr ist es wieder so weit. Unter der Leitung von Egon Schießl werden Songs aus den Bereichen „Moderne Geistliche Lieder“, bekannte Gospels und Balladen, sowie eigene und weltliche Songs unter dem Motto „Neue Lieder von Gott und der Welt“ aufgeführt.
Das Benefizkonzert unterstützt das Aids-Projekt „C.A.R.E.“, das in Tamil Nadu (Indien) unter der Leitung von Prof. Samuel in erster Linie HIV-positiven Frauen und Kindern hilft und Präventionsarbeit leistet. Näheres zu diesem Projekt finden Sie weiter unten!
Der Eintritt ist frei. Spenden werden erbeten.
Nähere Informationen zur Musikgruppe Querbeet unter www.musikgruppe-querbeet.de
Das CARE-Health-Center in Namakkal, Tamil Nadu, Südindien
Namakkal liegt zentral im südindischen Bundesstaaat Tamil Nadu. Namakkal (und auch die umgebenden Distrikte) haben eine sehr hohe HIV-Infektionsrate und weiterhin passieren jeden Tag viele HIV-Neuinfektionen! Trotz aller Versuche, über Aids aufzuklären und ein Bewusstsein für die Risiken herzustellen, scheint die Infektionsrate immer noch zu steigen, weil das Verhalten der Menschen nicht so einfach veränderbar ist. Anders als in Deutschland sind in Indien sehr viele Frauen HIV-infiziert und in Folge davon auch Kinder, die sich während einer Schwangerschaft oder bei der Geburt anstecken.
Diese Frauen und Kinder haben oft keine Chance, Hilfe vom staatlichen medizinischen Hilfesystem zu erhalten, weil sie in ländlichen Gebieten wohnen und sich die Fahrten zur nächstgelegenen Stadt und den dort befindlichen medizinischen Einrichtungen nicht leisten können. Zur körperlichen Krankheit kommen dann noch zusätzlich Stigma und Diskriminierung als großes Problem, denn wie in vielen anderen Ländern auch werden in Indien HIV-positive Menschen oft ausgegrenzt und geächtet.
Die Arbeit des C.A.R.E.-Health-Centers von Professor Samuel
Das C.A.R.E. – Health Center ist eine Einrichtung zur Aids-Pravention und zur medizinischen und psychosozialen Versorgung HIV-infizierter und aidskranker Frauen und Kinder. Das C.A.R.E. – Health Center hat seinen Sitz in Namakkal und arbeitet seit 2008 unter der Leitung von Professor Dr. med. N.M. Samuel, einem emeritierten Professor der Universität von Chennai. Finanziert wird C.A.R.E. ausschließlich aus Spenden – ungefähr die Hälfte dieser Spenden kommt seit der Gründung aus Regensburg über die Erlöse der AIDSTANZGALA.
C.A.R.E. bietet betroffenen Frauen und Kindern folgende Hilfen an:
Beratung
Es stehen zwei geschulte Beraterinnen zur Verfügung. Häufige Themen in der Einzelberatung sind Safer Sex, zusätzliche Infektionen wie z.B. die Tuberkulose, sowie die Antiretrovirale Kombinationstherapie und ihre Nebenwirkungen. 40 % der HIV-Patienten haben die Doppelinfektion HIV und Tuberkulose.
Alleine im Halbjahr von November 2012 bis April 2013 wurden 931 HIV-positive Frauen und Kinder unterstützt. Mehr als 1500 psychologische Beratungen waren in diesem Zeitraum notwendig, denn zu Infektion und Krankheit kommen oft psychische Probleme, Stigma und Diskriminierung hinzu und führen zu ausweglosen Situationen.
Medizinische Untersuchungen
Es stehen Ärzte für Untersuchungen der Frauen und Kinder zur Verfügung, es werden kostenlose Medikamente abgegeben und im zweimonatlichen Abstand steht ein Augenarzt zur Verfügung. Neben der augenärztlichen Untersuchung sind auch bei Bedarf die Brillen kostenfrei (bei HIV-Patienten treten oft als Folge einer häufigen opportunistischen Infektion Komplikationen bei den Augen auf, die im Extremfall zur völligen Erblindung führen können).
Nahrungsmittelhilfen
C.A.R.E gibt auch praktische Hilfen. Mehr als 1000 Menschen erhielten im genannten Zeitraum November 2012 bis April 2013 Nahrungsmittelhilfen. C.A.R.E gibt ein selbstproduziertes Nahrungsergänzungsmittel an alle Patienten ab. Es handelt sich um ein sehr nährstoffreiches mehlähnliches Pulver, das als Brei oder als Kuchen zubereitet werden kann und bei den Patienten sehr beliebt und nachgefragt ist.
Medizinische Außenstelle in Kolli Hills und Hausbesuche
C.A.R.E besucht und unterstützt die Familien auch vor Ort bei Hausbesuchen und unterhält eine Außenstelle in den nahe gelegenen Kolli-Hills, um den HIV-Positiven im wahrsten Sinn des Wortes entgegenzukommen. Hier finden jeden Dienstag spezielle Treffen für HIV-positive schwangere Frauen statt, um die Frauen zu informieren und zu unterstützen, wie sie ihre Kinder in der Schwangerschaft und bei der Geburt vor der HIV-Infektion schützen können. Außerdem besuchen Teammitglieder die HIV-Patienten – insbesondere schwangere Frauen und auch ältere Menschen- zu Hause, um sie zu beraten und Fragen zu beantworten.
Ein Beispiel aus der Arbeit von C.A.R.E.
Gomathi und Murugan: Gomathi, 14 Jahre, und ihr Bruder Murugan sind auf dem Foto zu sehen. Sie sind von klein an Waisen, da beide Eltern an Aids verstorben sind. Gomathi hatte Tuberkulose, die nun nach einer medizinischen Behandlung geheilt ist, Murugan, Gomathis jüngerer Bruder, ist HIV-infiziert.
Gomathi ist Familienoberhaupt und die „Familienversorgerin“. Sie macht frühmorgens den Haushalt, bereitet das Frühstück für sich und ihre Brüder – es gibt auch noch einen älteren Bruder – und danach bereitet sie das Mittagessen vor und packt es ihren Brüdern ein. Erst danach kann sie ihren Schulbus nehmen, der sie um 7.30 Uhr in die Schule bringt. Um 19.00 Uhr kehrt sie von der Schule zurück und kümmert sich um das Abendessen für sich und die Brüder.
C.A.R.E kümmert sich um Gomathi seit vielen Jahren und zahlt ihre Schulgebühr und andere Ausgaben für die Schule, z.B. Schultasche, Schulkleidung, Schulbücher usw.
Im C.A.R.E.-Health Center wurde außerdem die Tuberkulose diagnostiziert und die lebensnotwendige Behandlung finanziert. Zusätzlich besuchen Teammitglieder von C.A.R.E. Gomathi und Murugan alle zwei Wochen, um bei Haushalt und Einkauf zu helfen. Das zweite Bild zeigt Team-Mitglieder von C.A.R.E. mit einem Wassertank (es gibt kein fließendes Wasser), der an Gomathi übergeben wurde.